Da sich Krebs auch bei unseren Hunden häuft und ich bereits schon etwas , zum leider häufigen Hämangiosarkom und auch zur Epilepsie geschrieben habe , hier eine weitere häufige Erkrankung, das Lymphom.
𝗪𝗮𝘀 𝗶𝘀𝘁 𝗲𝗶𝗻 𝗟𝘆𝗺𝗽𝗵𝗼𝗺 𝗯𝗲𝗶𝗺 𝗛𝘂𝗻𝗱
Das Lymphom, auch als lymphatisches Sarkom bekannt, ist ein bösartiger Tumor des Lymphsystems. Diese Erkrankung entsteht durch entartete Lymphozyten also Zellen des Immunsystems, es betrifft meist zunächst die Lymphknoten. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das Lymphom häufig als Lymphknotenkrebs oder Lymphdrüsenkrebs bezeichnet.
Zur besseren Verständlichkeit möchte ich kurz den Aufbau und die Funktion des Lymphsystem erklären.
𝗪𝗮𝘀 𝗶𝘀𝘁 𝗟𝘆𝗺𝗽𝗵𝗲
Die Lymphe ist eine Körperflüssigkeit, die sowohl für den Transport von Nährstoffen und Abfallstoffen als auch für die Immunabwehr verantwortlich ist. Das Lymphsystem durchzieht den gesamten Körper und spielt eine zentrale Rolle im Immunsystem.
𝗪𝗮𝘀 𝘀𝗶𝗻𝗱 𝗟𝘆𝗺𝗽𝗵𝗸𝗻𝗼𝘁𝗲𝗻
Lymphknoten übernehmen eine Filterfunktion im Lymphsystem. Sie sind jeweils für bestimmte Körperbereiche zuständig. Beim Hund gibt es zwölf äußerlich tastbare Lymphknoten sowie zahlreiche weitere im Körperinneren.
𝗪𝗶𝗲 𝗲𝗻𝘁𝘀𝘁𝗲𝗵𝘁 𝗟𝘆𝗺𝗽𝗵𝗱𝗿ü𝘀𝗲𝗻𝗸𝗿𝗲𝗯𝘀
Ursprung dieser Erkrankung sind entartete Lymphozyten also Immunzellen. Warum diese Zellen entarten, ist bisher nicht vollständig erforscht. Da sich Lymphozyten im ganzen Körper befinden, kann der Krebs an unterschiedlichen Stellen auftreten.
𝗪𝗶𝗲 𝘇𝗲𝗶𝗴𝘁 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗻 𝗟𝘆𝗺𝗽𝗵𝗼𝗺 𝗯𝗲𝗶𝗺 𝗛𝘂𝗻𝗱?
Ein typisches erstes Anzeichen ist die Vergrößerung mehrerer Lymphknoten. Diese sind meist schmerzlos, aber deutlich tastbar. Weitere mögliche Symptome sind:
▪verminderter Appetit
▪Gewichtsabnahme
▪reduzierte Aktivität und Müdigkeit
▪Erbrechen
▪Atemprobleme
Diese Anzeichen sind jedoch sehr unspezifisch und können auch bei anderen Erkrankungen auftreten.
𝗗𝗶𝗮𝗴𝗻𝗼𝘀𝘁𝗶𝗸
Ein Lymphom ist eine systemische Erkrankung, weshalb eine umfassende Untersuchung nötig ist. Zur Diagnostik können folgende Maßnahmen gehören:
▪körperliche Untersuchung, allgemeine Untersuchung
▪ Blutuntersuchung
▪immunhistologische Analyse
▪Feinnadelaspiration oder Biopsie
▪bildgebende Verfahren wie Ultraschall und/oder Röntgen
𝗟𝘆𝗺𝗽𝗵𝗼𝗺-𝗔𝗿𝘁𝗲𝗻
𝑴𝒖𝒍𝒕𝒊𝒛𝒆𝒏𝒕𝒓𝒊𝒔𝒄𝒉𝒆𝒔 𝑳𝒚𝒎𝒑𝒉𝒐𝒎 (mehrere Stellen betreffend)
Die häufigste Form (ca. 80 %) betrifft mehrere Lymphknoten gleichzeitig. Auch andere Organe wie Leber, Milz oder Knochenmark können mitbeteiligt sein.
𝑨𝒍𝒊𝒎𝒆𝒏𝒕ä𝒓𝒆𝒔 (𝒈𝒂𝒔𝒕𝒓𝒐𝒊𝒏𝒕𝒆𝒔𝒕𝒊𝒏𝒂𝒍𝒆𝒔) 𝑳𝒚𝒎𝒑𝒉𝒐𝒎 (Magen und Darmtrakt betreffend)
Diese Variante betrifft den Magen-Darm-Trakt und führt zu Verdauungsbeschwerden.
𝑴𝒆𝒅𝒊𝒂𝒔𝒕𝒊𝒏𝒂𝒍𝒆𝒔 𝑳𝒚𝒎𝒑𝒉𝒐𝒎 (𝑻𝒉𝒚𝒎𝒖𝒔𝒍𝒚𝒎𝒑𝒉𝒐𝒎)(im Brustraum befindend)
Seltenere Form, die Lymphknoten im Brustbereich befällt und Atemnot verursachen kann.
𝑬𝒙𝒕𝒓𝒂𝒏𝒐𝒅𝒂𝒍𝒆𝒔 (𝒌𝒖𝒕𝒂𝒏𝒆𝒔) 𝑳𝒚𝒎𝒑𝒉𝒐𝒎 (außerhalb der Lymphknoten)
Diese seltene Form betrifft Organe außerhalb des Lymphsystems, etwa Haut, Augen oder Nervensystem.
𝗡𝗮𝗰𝗵 𝗭𝗲𝗹𝗹𝘁𝘆𝗽:
𝑩-𝒁𝒆𝒍𝒍-𝑳𝒚𝒎𝒑𝒉𝒐𝒎
Mit 70–75 % am häufigsten. Diese Form spricht meist gut auf eine Therapie an.
𝑻-𝒁𝒆𝒍𝒍-𝑳𝒚𝒎𝒑𝒉𝒐𝒎
Mit 20–25 % seltener und oft aggressiver. Häufig mit erhöhtem Kalziumspiegel verbunden.
𝗔𝘂𝗰𝗵 𝗻𝗮𝗰𝗵 𝗱𝗲𝗿 𝗪𝗮𝗰𝗵𝘀𝘁𝘂𝗺𝘀𝗴𝗲𝘀𝗰𝗵𝘄𝗶𝗻𝗱𝗶𝗴𝗸𝗲𝗶𝘁 𝗸𝗮𝗻𝗻 𝗺𝗮𝗻 𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗘𝗶𝗻𝘁𝗲𝗶𝗹𝘂𝗻𝗴 𝘁𝗿𝗲𝗳𝗳𝗲𝗻
𝑯𝒊𝒈𝒉-𝑮𝒓𝒂𝒅𝒆-𝑳𝒚𝒎𝒑𝒉𝒐𝒎𝒆: schnell wachsend mit deutlich ausgeprägten Symptomen
𝑳𝒐𝒘-𝑮𝒓𝒂𝒅𝒆-𝑳𝒚𝒎𝒑𝒉𝒐𝒎𝒆: langsam wachsend mit milderen oder später einsetzenden Symptomen
𝗦𝘁𝗮𝗱𝗶𝗲𝗻𝗲𝗶𝗻𝘁𝗲𝗶𝗹𝘂𝗻𝗴 𝗱𝗲𝘀 𝗟𝘆𝗺𝗽𝗵𝗼𝗺𝘀
Es gibt 5 Stadien
𝑺𝒕𝒂𝒅𝒊𝒖𝒎 1: ein einzelner Lymphknoten betroffen
𝑺𝒕𝒂𝒅𝒊𝒖𝒎 2: mehrere Lymphknoten in einer Körperregion betroffen
𝑺𝒕𝒂𝒅𝒊𝒖𝒎 3: alle Lymphknoten im Körper vergrößert
𝑺𝒕𝒂𝒅𝒊𝒖𝒎 4: Ausbreitung auf Leber und/oder Milz
𝑺𝒕𝒂𝒅𝒊𝒖𝒎 5: weitere Organe oder das Knochenmark betroffen
𝗪𝗶𝗲 𝗺𝗲𝘁𝗮𝘀𝘁𝗮𝘀𝗶𝗲𝗿𝘁 𝗱𝗮𝘀 𝗟𝘆𝗺𝗽𝗵𝗼𝗺
Ein Lymphom beginnt häufig in den Lymphknoten. Im Verlauf kann es sich auf andere Organe wie Milz, Leber und später auch auf das Knochenmark oder weitere Körperbereiche ausbreiten.
𝗕𝗲𝗵𝗮𝗻𝗱𝗹𝘂𝗻𝗴𝘀𝗺ö𝗴𝗹𝗶𝗰𝗵𝗸𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻
Chemotherapie ist die gängigste Behandlungsmethode. Ziel ist nicht die vollständige Heilung, sondern:
▪Verlangsamung des Krankheitsverlaufs
▪Verbesserung der Lebensqualität
▪Reduktion der Beschwerden
Hunde vertragen Chemotherapien meist besser als Menschen, schwere Nebenwirkungen treten selten auf aber natürlich können welche auftreten.
𝗚𝗮𝗯𝗲 𝘃𝗼𝗻 𝗞𝗼𝗿𝘁𝗶𝘀𝗼𝗻
Wenn keine Chemotherapie durchgeführt wird, kann eine Behandlung mit Glukokortikoiden (z. B. Prednisolon) die Lebensqualität kurzzeitig verbessern. Die Wirkung lässt allerdings nach wenigen Wochen deutlich nach.
𝗦𝘁𝗿𝗮𝗵𝗹𝗲𝗻𝘁𝗵𝗲𝗿𝗮𝗽𝗶𝗲
In bestimmten Fällen kann auch eine Bestrahlung sinnvoll sein insbesondere bei lokal begrenzten Tumoren oder wenn einzelne Lymphknoten betroffen sind.
𝗣𝗿𝗼𝗴𝗻𝗼𝘀𝗲
Die Prognose hängt davon ab , welche Art des Lymphoms, welche Therapieform und wie die Ausbreitung im Körper ist.
𝑶𝒉𝒏𝒆 𝑩𝒆𝒉𝒂𝒏𝒅𝒍𝒖𝒏𝒈 𝒍𝒊𝒆𝒈𝒕 𝒅𝒊𝒆 𝑳𝒆𝒃𝒆𝒏𝒔𝒆𝒓𝒘𝒂𝒓𝒕𝒖𝒏𝒈 𝒎𝒆𝒊𝒔𝒕 𝒃𝒆𝒊 𝒏𝒖𝒓 𝒘𝒆𝒏𝒊𝒈𝒆𝒏 𝑾𝒐𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒃𝒊𝒔 𝑴𝒐𝒏𝒂𝒕𝒆𝒏.
Eine Blutarmut, eine verringerte Anzahl an Blutplättchen also Thrombozyten und insbesondere ein erhöhter Kalziumwert im Blut, eine sogenannte Hyperkalzämie können auf eine ungünstige Prognose hinweisen. Tumorerkrankungen können den Kalziumspiegel im Blut ansteigen lassen, was vor allem die Nieren stark beeinträchtigen kann.
Mit Chemotherapie kann ein B-Zell-Lymphom eine Überlebenszeit von etwa 12–15 Monaten erreichen, ein T-Zell-Lymphom etwa 7–9 Monate. Einzelne Hunde leben auch deutlich länger , natürlich gibt es aber auch leider die deutlich kürzere Lebenszeit.
Ich hoffe, ich kann dazu beitragen, diese Erkrankung zu verstehen , früher zu erkennen und besser zu behandeln.
An dieser Stelle möchte ich auch nochmal auf die weiterhin laufende Studie in Amerika hinweisen, wo sowohl betroffene als nicht betroffene Aussiehalter aufgerufen werden, mitzumachen, um hoffentlich in Zukunft evtl. Genmarker bestimmen zu können. 🙏
Ist als Kommentar angehängt.
Macht bitte mit. Es ist unkompliziert und schnell gemacht , man muss nicht zum Tierarzt, es geht ganz stressfrei von zu Hause aus.
©𝐒𝐨𝐩𝐡𝐢𝐞 𝐇𝐚𝐛𝐞𝐫𝐞𝐫
𝐅𝐚𝐜𝐞𝐛𝐨𝐨𝐤: 𝐒𝐨𝐩𝐡𝐢𝐞 𝐇𝐚
𝐈𝐧𝐬𝐭𝐚𝐠𝐫𝐚𝐦: 𝐦𝐚𝐫𝐥𝐞𝐲𝐭𝐡𝐞𝐜𝐨𝐧𝐪𝐮𝐞𝐫
𝐇𝐏: 𝐰𝐰𝐰.𝐦𝐚𝐫𝐥𝐞𝐲𝐮𝐧𝐝𝐟𝐫𝐞𝐮𝐧.𝐝𝐞
𝐊𝐞𝐧𝐧𝐞𝐥: 𝐋𝐞𝐠𝐞𝐧𝐝𝐚𝐫𝐲 𝐒𝐨𝐮𝐥𝐬
#marleyundfreunde
#legendarysouls